Bing vs. Google – Googeln Sie noch oder bingen Sie schon?
Katrin am in Online MarketingPerformance
Es gibt unzählige Suchmaschinen am Markt, von Big Playern wie Google bis hin zu kleineren Suchmaschinen wie etwa Ecosia, ein Unternehmen, das mit den Einnahmen aus Suchanzeigen Bäume pflanzt. Oder DuckDuckGo, wo besonderer Wert auf die Privatsphäre der User gelegt wird.
Wir haben uns die beiden größten Suchmaschinen im westlichen Raum, Google und Bing, etwas genauer angesehen und dazu wichtige Informationen, Unterschiede und die jeweiligen Vorteile für Sie übersichtlich aufbereitet. Vor allem für Werbetreibende bieten beide Suchmaschinen spannende Potenziale, die es zu wissen und zu nutzen gilt.
Bing vs. Google. Oder: David gegen Goliath
Google dominiert den Suchmaschinenmarkt mit einem Marktanteil (1) von 76,5 % auf dem Desktop und 88,77 % auf mobilen Geräten. Damit ist Google die meistgenutzte Suchmaschine weltweit. Mit der Bezeichnung „googeln“ hat sie es 2004 sogar in den Duden geschafft:
Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/googeln, 16.08.2021
Während die Marktanteile der meisten anderen Suchmaschinen neben Google verschwindend gering sind, gibt es da allerdings doch noch eine, die dem Monopolisten Google Widerstand leisten kann: Bing, die Suchmaschine von Microsoft. Ihr Marktanteil (2) liegt zwar weit unter dem von Google, vor allem in der Desktop-Suche ist dieser jedoch über die letzten Jahre hinweg kontinuierlich angestiegen. Aktuell nutzen 10,32 % der Desktop-User Bing für ihre Suche. 2018 waren es nur 8,14 %. Auf Mobilgeräten liegt der Anteil der User bei 0,76 % – Tendenz allerdings leicht sinkend (2018: 0,84 %).
Worin unterscheiden sich Google und Bing aus Nutzersicht?
Für uns ist vor allem der Blick auf Suchmaschinen aus Sicht von Werbetreibenden spannend. Trotzdem möchten wir anhand eines Beispiels kurz auf Unterschiede zwischen Google und Bing aus Nutzersicht eingehen.
Für den User, der nach Informationen sucht, sind die Unterschiede zwischen den beiden Suchmaschinen generell wenig gravierend. Beide sind optisch nahezu identisch aufgebaut und bieten ähnliche Funktionen.
Quelle: Screenshot Google, 18.08.2021
Quelle: Screenshot Bing, 18.08.2021
Die Filtermöglichkeiten nach Suchergebnissen (Alle, Bilder, Shopping, usw.) sind so gut wie gleich und unterscheiden sich nur in der Benennung. Die Option, Suchergebnisse nach Aktualität zu filtern, bietet Bing direkt oberhalb der Ergebnisse. Das ist für User, die ihre Suchergebnisse auf einen bestimmten Zeitraum eingrenzen möchten, durchaus praktisch, wird für die meisten Nutzer allerdings keine Rolle spielen. Auch Google hat diese Funktion. Dort ist sie etwas versteckter unter „Suchfilter“ zu finden.
Ein weiterer Unterschied: Die Aufteilung „unbezahlte vs. bezahlte Suchergebnisse“ geht bei unserem Suchanfrage-Beispiel oben bei Google zugunsten der unbezahlten Ergebnisse, bei Bing zugunsten der bezahlten aus. Während uns Google zuerst 4 Anzeigen und anschließend die gewohnten 10 unbezahlten Ergebnisse liefert, sehen wir auf Bing zuerst 4 Anzeigen, dann den Versuch, uns weitere Fragen zu beantworten, bevor anschließend lediglich 4 organische Ergebnisse folgen. Den Abschluss bilden 3 weitere Anzeigen.
Worin unterscheiden sich Google und Bing aus der Sicht von Werbetreibenden?
Unterm Strich sind die Anforderungen von Werbetreibenden an Suchmaschinen ganz einfach definiert: User sollen über Anzeigen auf die Website des Unternehmens kommen und dort messbare Handlungen (Conversions) tätigen. In unserem Beispiel oben wäre eine solche Conversion im besten Falle eine direkte Buchung, zumindest aber eine Anfrage.
Viele Unternehmen, die Anzeigen auf Google (Google Ads) oder Bing (Microsoft Advertising) schalten möchten, stellen sich die Frage, welche der beiden Werbeplattformen die geeignetere ist. Wo lohnt es sich? Wo geht’s einfacher? Wo erreiche ich die meisten User? Oder besser: Wo erreiche ich die User, die ich ansprechen möchte – also meine Zielgruppe?
Reichweite
Ausschlaggebend für die Attraktivität einer Suchmaschine ist ganz klar die Reichweite. Je mehr Menschen eine Suchmaschine nutzen, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dort meine potenzielle Zielgruppe anzusprechen. Punkto Reichweite steht Google unangefochten an der Spitze. Bing holt jedoch auf. Das liegt zum einen an der tiefen Integration von Bing in die Microsoft-Produkte. Zum anderen ist Bing die Standard-Suchmaschine von Amazons Alexa.
Publikum
„Silver Surfer“, wenig online-affin, kauft selten im Internet ein: So wurde der typische Bing-User vor nicht allzu langer Zeit noch definiert. Tatsächlich ist Bing in der Gruppe der über 35-jährigen Nutzer verstärkt vertreten – was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass diese weniger Onlinebezug haben oder seltener online einkaufen. Ein Beispiel: Da wir eMagneten auch nicht jünger werden, dürfen sich mittlerweile schon einige von uns theoretisch zur Bing-Nutzer-Gruppe der über 35-Jährigen zählen. Wir halten es aber wie mit gutem Wein: Der wird auch nicht älter, sondern besser. Und von „wenig online-affin“ kann hier sowieso keine Rede sein. 😉
So, Spaß beiseite. Widmen wir uns wieder dem eigentlichen Thema: Das Publikum, das auf Google erreicht werden kann, ist zwar größer – das heißt aber nicht zwangsläufig, dass ein Werbetreibender hier auch seine Zielgruppe findet. Bing hat in einer Studie (3) seine Zielgruppe analysiert und dazu einige interessante Fakten veröffentlicht. Insbesondere für den B2B-Bereich gilt: Viele Unternehmen nutzen Windows-Produkte – und damit sehr wahrscheinlich auch den Browser Edge mit Bing als Standard-Suchmaschine. Werbetreibende, die speziell Entscheider in Unternehmen ansprechen möchten, sollten die Möglichkeiten, die Bing ihnen hier bietet, nicht unterschätzen.
Weitere spannende Zahlen aus der Bing-Studie:
- 30 % der Bing-Nutzer haben einen akademischen Abschluss
- 24 % der Bing-Nutzer gehören zu den Top-25 %-Verdienern in Deutschland
- Bing-Nutzer sind markentreuer und bereit, mehr Geld für gute Qualität auszugeben
Kennzahlen
CPC (Costs per Click) und CPA (Costs per Acquisition) sind lt. Bing-Studie bei Bing niedriger als bei Google. Allerdings ist bei dieser Aussage (und generell die Zahlen aus der Studie) Vorsicht geboten, denn pauschal lässt sich diese nicht auf alle Geschäftsfelder anwenden. Abhängig von der Branche oder der Zielgruppe muss auch hier differenziert und analysiert werden – nicht überall hat Bing, was Kosten betrifft, die Nase vorne. Zum Thema Kennzahlen haben wir zwei Beispiele herausgesucht.
Beispiel 1: Industrie
Für dieses Beispiel haben wir einen Kunden aus dem B2B-Bereich gewählt. Das Unternehmen bedient eine sehr spannende Nische, was den geringen Budget-Einsatz erklärt. Der Vorteil: Bei solchen Mikro-Themen ist auch mit kleinem finanziellen Aufwand Großes möglich.
Hier zeigt sich, dass auf Bing zwar weniger User erreicht werden, deren Qualität jedoch offensichtlich höher ist. Wichtige Kennzahlen wie CPC oder Kosten/Conversions sind auf Bing besser. Bei der Conversion-Rate hat zwar Google (noch) die Nase vorne, der Anstieg der Conversion-Rate auf Bing um 182,6 % im Vergleich zum Vorjahr lässt jedoch vermuten, dass es hier noch spannend werden könnte.
Quelle: Eigene Darstellung
Quelle: Eigene Darstellung
Beispiel 2: Tourismus
Das zweite Beispiel zeigt die Daten eines Tourismus-Kunden. Alle relevanten Werte wie CPC, Conversion-Rate oder Kosten/Conversions sind auf Google besser als auf Bing. Vor allem die Kosten/Conversion sind auf Bing mehr als doppelt so hoch wie auf Google. Allerdings: Die prozentuale Veränderung bei den Werten zeigt, dass sich die Ergebnisse auf Bing gut entwickeln, auch wenn sie im Moment (vielleicht noch) schlechter sind als auf Google.
Quelle: Eigene Darstellung
Quelle: Eigene Darstellung
Anhand beider Beispiele ist ersichtlich, dass es durchaus Sinn macht, sich mit beiden Suchmaschinen auseinanderzusetzen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Nicht nur einzelne Zahlen sind relevant, sondern auch die Entwicklungen der Kennzahlen, um daraus weitere Maßnahmen zur Optimierung abzuleiten.
Anzeigenerstellung
Sowohl Google Ads als auch Microsoft Advertising stellen einen Editor zur Verfügung. In diesem können die Anzeigen einfach erstellt und verwaltet werden. Sowohl optisch als auch die Funktionsweise betreffend sind beide Programme ähnlich aufgebaut. Ein Punkt, der hier besonders interessant ist: Anzeigen, die im Google Editor erstellt wurden, lassen sich ganz einfach in den Microsoft Advertising Editor importieren. Damit können mit wenigen Klicks Anzeigen auf beiden Werbeplattformen geschaltet werden.
Welche Suchmaschine ist nun „besser“?
Diese Frage kann leider nicht pauschal beantwortet werden. Während für Suchende der Unterschied nicht groß ist, bringen sowohl Google als auch Bing Vorteile für Werbetreibende mit sich. Für Google sprechen ganz eindeutig der hohe Marktanteil und damit die enorme Reichweite, für Bing das Potenzial im B2B-Bereich und das sukzessive Wachstum.
Wir empfehlen unseren Kunden daher, sich nicht nur auf eine der beiden Suchmaschinen zu beschränken, sondern beide Werbenetzwerke mit ihren Vorteilen und Stärken zu nutzen. Mit einer laufenden Evaluierung und Optimierung der Werbeanzeigen kann so das Maximum aus jedem einzelnen Werbe-Euro herausgeholt werden.
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