Die Zukunft der Google-Suche: Was ist SGE und wie beeinflusst es unser Sucherlebnis?

Melanie am in Visibility

Die Art und Weise, wie wir im WWW suchen, verändert sich aktuell signifikant.

Suchen, auswählen, anklicken – die Google-Suche ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Doch aktuell bleibt (fast) kein Stein auf dem anderen. Denn: Suchalgorithmen werden kontinuierlich verbessert und optimiert, um noch präzisere Ergebnisse zu liefern. Zudem gewinnen personalisierte Suchergebnisse an Bedeutung, da sie individuelle Vorlieben und die eigene Suchhistorie berücksichtigen. Auch Google testet unter der Bezeichnung „SGE“ aktuell eine neue Funktion und entwickelt die Suchfunktion weiter. Dabei soll durch die Integration von KI-generierten Antworten die Sucherfahrung von Nutzern individualisiert werden.

Was ist Google SGE?

Der Begriff SGE steht für „Search Generative Experience“ und ist eine von Google entwickelte Suchfunktion, deren Schlüsselaspekt generative künstliche Intelligenz ist. Das heißt: Google integriert KI in die Suchergebnisse und verbessert damit das Sucherlebnis für Nutzer. Durch die Verwendung von generativen Modellen wird die Suche einerseits präziser und besser auf die Bedürfnisse der User zugeschnitten. Andererseits erzeugt Google neue Sucherlebnisse, die über herkömmliche Textergebnisse hinausgehen. So werden beispielsweise auch visuelle Elemente integriert und es wird auf komplexe Fragen mit einfachen Antworten reagiert.

User können sich somit schneller und klarer einen Überblick über ihr gesuchtes Thema verschaffen. Klingt komplex? In natura sieht dies dann etwa so aus, dass Google eine Zusammenfassung auf Basis der wichtigsten Informationen der Suchanfrage kreiert. Und das wie gewohnt auf Knopfdruck. Zudem liefert die Suchanfrage konkrete und kontextbezogene Antworten. Nutzer erhalten daher personalisierte Informationen, optimal auf ihr Interessensgebiet zugeschnitten. Und diese Errungenschaft wurde von Google als SGE bezeichnet.

Wie unterscheidet sich SGE von Google Bard bzw. Gemini?

Mit Februar 2024 wurde aus Google Bard der Nachfolger Google Gemini. Dieser Chatbot ist in der Lage, menschlicher-anmutende und flüssigere Antworten zu produzieren. Dabei handelt es sich sozusagen um das Pendant zu ChatGPT. Doch worin liegt nun der Unterschied zu SGE? Nun, Google Gemini ist ein eigenständiges Tool, welches über eine eigene URL aufgerufen wird. Im Gegensatz dazu wird SGE direkt in die Suchergebnisse von Google integriert. Und beeinflusst so zukünftig das Suchverhalten der Nutzer, da die Anfragen besser verstanden werden. Google SGE versucht also in Summe, die Bedürfnisse der User zu erfassen und liefert somit relevantere Ergebnisse in der Suche.

Die verschiedenen Funktionalitäten von SGE im Detail

Die „Search Generative Experience“ führt drei innovative, neue Elemente in die Google-Suchergebnisse ein: den „AI-Snapshot“, den „Conversational Mode“ und die „Vertical Experiences“. Je nach Suchintention, also der Absicht oder dem Ziel, welches eine Person mit ihrer Suchanfrage verfolgt, variiert daher das Ergebnis.

AI-Snapshot fasst für jede Suchanfrage Informationen aus mehreren Quellen zusammen. So ergeben sich raschere und relevantere Antworten. Zudem integriert Google Bilder und Videos und legt die Quellen mithilfe von Links offen. Im Vergleich zu einem organischen Suchergebnis können dadurch mehr Aspekte einer Suchanfrage beantwortet werden.

Google-SGE Beispiel AI-Snapshot

Abbildung: Beispiel für AI-Snapshot (Quelle: Google.com)

Conversational Mode: In weiterer Folge erlaubt SGE Usern, deren Anfrage wie ein Gespräch zu gestalten. Dadurch können Nutzer ihre Suchanfrage weiter verfeinern und mit der Suchmaschine interagieren. Hierfür wurde ein „Follow-up“-Feld am Ende des vorhin beschriebenen AI-Snapshots integriert. Es dient dazu, weitere Fragen zu stellen und tiefer in die Thematik einzutauchen. Zudem wird die ursprüngliche Frage in die Suche miteingebunden, um den Kontext nicht erneut erklären zu müssen.

Google-SGE Beispiel Conversational-Mode

Abbildung: Beispiel für Conversational Mode (Quelle: Google.com)

Vertical Experience: Vor allem für Suchanfragen, bei denen mehr Aspekte in die finale (Kauf)-Entscheidung einfließen, werden maßgeschneiderte Angebote erstellt. Dies ist insbesondere für lokale Suchanfragen oder Google Shopping sehr relevant. Dadurch können zum Beispiel Parameter wie Preise, Bewertungen, die Distanz zum Shop sowie weitere Produktinformationen berücksichtigt werden, die allesamt das Suchergebnis verbessern. Zusätzlich werden für einzelne Produkte direkt mehrere Anbieter miteinander verglichen.

Google-SGE Beispiel Vertical-Experience

Abbildung: Beispiel für Vertical Experience (Quelle: Google.com)

Was bedeutet das nun für Werbetreibende?

Der genaue Zeitpunkt für den Roll-out von Google SGE ist noch nicht bekannt. Bis dato ist die Innovation in 120 Ländern lediglich innerhalb des Testing-Tools „Google Labs“ verfügbar. In Europa verzögert sich die Ausweitung aufgrund von EU-Regularien. Dies deutet darauf hin, dass eine schrittweise Veröffentlichung mancher Features sehr wahrscheinlich ist.

Bekannt ist allerdings, dass sich Google langfristig von einer Suchmaschine zu einer Antwortmaschine entwickelt will und wird. Dieser Richtungswechsel wird sich grundlegend auf das Suchverhalten von Nutzern auswirken. Es bleibt daher spannend, wohin sich diese neue, zukunftsweisende Art der Suche entwickeln wird. Wir freuen uns über einen Austausch hierzu und halten euch auf dem Laufenden.

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Quellen:
Headerbild: Image by pch.vector on Freepik
https://blog.google/intl/de-de/produkte/suchen-entdecken/google-io-2023-wie-generative-ki-die-google-suche-verbessert/, 14.05.2024
https://www.youtube.com/watch?v=cNfINi5CNbY&feature=youtu.be, 14.05.2024
https://www.evergreenmedia.at/ratgeber/ki-seo/search-generative-experience/, 14.05.2024

 

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